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Prosa - die Kleine



Spiegelungen

Spürst Du nicht meine Angst, die Du mir so glitzernd spiegelst? Spürst Du nicht meine Not der Gefühle, die gegen Fleisch, Haut und Knochen pressen, die meine Lungen lähmen, mir jeden Handschlag bremsen, mich ohnmächtig stille stehen lassen? Siehst Du nicht meine halb gesenkten Lider, die Schwere meiner Augen, meine Hand die so unermüdlich ins Leere greift, deine Schritte, die dich rückwärts schieben, da ich deine Angst bin. Da stehen wir nun, Angesicht zu Angesicht. Du bist die meine und ich die Deine. Ich mit angehaltenem Herzschlag und gestocktem Atem. Du gefangen in den wirren Stricken deines rebellischen Neins. Randgefüllt mit geronnenem Lebenstraum. Frei willst Du sein, ganz frei und ohne Last, gehen, kommen, wie Du es willst und doch, liegst Du am Boden zürnst mir und meiner Hand, die dich so sanft berührt und deine Sehnsucht lodern macht.

14. Juli 2013, GvF




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